Ist das zufällig am Tag vor dem berühmt-berüchtigten internationalen Frauentag 2024 passiert? Das kann ich mir nicht vorstellen. Jedenfalls klebte an der Hausfassade und neben der Haustür in der Durchfahrt unseres Wohnungsblocks in Hamburg Altona je ein längliches Zettel mit der gedruckten Botschaft:
hier wohnt tom todd, ein antifeminischer maskulinist.
seine sexistische und menschenverachtende scheisze verbreitet er unter anderem auf geschlechterwelten.de
Diesen Zettel brachte eine Nachbarin meiner Frau am Morgen des 7.3 und war entsetzt. Eine andere Nachbarin brachte mir dann am Abend eine Tüte (Bild unten) mit ca. 20 Schnipseln mit gleichem Wortlaut, die im Hinterhof am Boden herumschwirrten.
Meine erste Reaktion: es ist doch das passiert, was ich in der allgemeinen Stimmung in geschlechterpolitischen Debatten gespürt habe - Worte reichen nicht mehr, es müssen Taten her. Es scheint, dass die Hoheit über die Geschlechterdebatte den linksgrünen Politkommissaren und erst recht ihrem Fußvolk entgleitet; die Kampffloskeln über Patrarchiat, toxische Männlichkeit und weibliches Opfertum wirken immer weniger.
Ahnen sie vielleicht, dass ihre Argumente immer schwach und sexistisch waren und nun droht ihnen der Boden unter den Füssen weg gespült zu werden? Wie anders kann diese subtile und perfide Bedrohung gesehen werden? Wo bleibt die Einladung zu Gesprächen?
Aber dann erinnere ich mich wieder. 2018 wurde schon noch viel deutlicher gegen uns (mich und Gerhard Amendt) agiert, als die Eröffnungsrede zum ersten wissenschaftlichen Kongress zu häuslicher Gewalt unterbrochen wurde, weil ein Aktivist den Feueralarm im Vorlesungsgebäude der Uni Frankfurt auslöste und das Gebäude komplett geräumt werden musste.
Vorausgegangen war eine Medienkampagne diffamierender Behauptungen, die von SPD, Grüne, ASTA, Lesben- und Schwulenverbände vorangetrieben wurde und brav von den Medien wiedervorgekaut wurde. Die uns im Vorfeld der Verantstaltung aufgezwungenen Sicherheitsmaßnahmen (private Sicherheitsfirma) haben uns 10.000 Euro gekostet, ganz zu schweigen von den Kosten des Einsatzes einer halben Hundertschaft der Polizei, die der Steuerzahler getragen hat. (Hier der filmische Bericht)
Jetzt fühlt sich das an, als kommt die Bedrohung noch viel näher. Muss ich mich darauf einstellen, vor der eigenen Haustür abgepasst zu werden?
Lieber Tom Todd,
danke für diesen Beitrag (gefunden via Genderama). Dein Engagement, deine Arbeit und dein Wille etwas zu ändern ist extrem wichtig. Mir geht es wie dir, ich verspüre täglich den inneren Drang mich aktiv in feministische Debatten einzubringen. Mein liebster Ort dafür ist aktuell Instagram und ich merke, dass ich oft richtig liege: entweder löscht Insta meine Beiträge, weil sie gegen "Gemeinschaftsrichtlinien" verstoßen, oder ich werden mit weiblichen Hassbekundungen überschüttet. Also treffe ich den Nerv der Zeit. Das zeigen auch die viele Likes unter meinen Kommentaren.
Ein Beispiel aus der lokalen Presse zeigt, dass es nicht nur Mut sondern auch Tatkraft benötigt um Widerstand zu organisieren. Man kann diesen Menschen nur gratulieren für ihre mutigen Aktionen, die zeigt, dass auch andere mit Zettel und Drucker etwas erreichen: https://www.schwaebische.de/regional/tuttlingen/tuttlingenFALSCH/georg-sattler-vermutet-kampagne-gegen-die-spd-447360 "„Da steckt eine Kampagne dahinter.“ Das sagt der Direktkandidat für die Bundestagswahl der SPD , Georg Sattler, auf Nachfrage unserer Zeitung. Gemeint sind die Zettel, die Unbekannte auf seine Plakate geklebt haben. Ein Beispiel: „Wer die Genderlüge lebt, ist nicht regierungsfähig.“ Sattler hat die Verfälschungen, wie er die Zettel nennt, zur Anzeige gebracht. Wegen Sachbeschädigung und Verleumdung."
In der Schule hatte ich seinerzeit gelernt, dass es genau so in den dreißiger Jahren losging. Mit politischem Fanatismus wurden die Menschen aufgefordert, auf die Straße zu gehen und Haltung zu zeigen. Dann wurde geschmiert. "Hier wohnt ein Antifeminist! Lest nicht beim Antifeministen!". Und dann wurde es immer extremer - alles zunächst jenseits direkter Gewalt. Die Wachtmeister haben es nicht verfolgt, die Politik hat es weiter angefacht und heimlich begrüßt.
Feminismus ist eine faschistische Ideologie, die Menschen nach ihrem Geschlecht klassifiziert. Und auch die Methoden des Feminismus erinnern an Faschismus, wenn man sich allein die Geschehnisse der letzten Tage um die "Vulkangruppe" bei Tesla (siehe: https://kontrapolis.info/12465/ ), das Aggro-Boot-Camp in Frankenthal (siehe https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvL2I4YTIwNWEyLTAzMDgtNGI4OC1iNmViLWU5NjdmNTk0MWQ2Mw/ )oder jetzt den Vorfall bei Ihnen anschaut.
Das, was in den Dreißigern die Religion oder die Abstammung war, ist jetzt die Identitätspolitik.
Wir erleben eine Entgrenzung von Diskurs zu realer Auseinandersetzung. Und das unter expliziter Anleitung der Regierung. Das ist sehr explosiv. Wir werden kriegstauglich gemacht. Nach innen wie nach außen.